Profil

Anne Burkhardt
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Ausbildung
Wildermuth-Gymnasium und Carlo-Schmid Gymnasium Tübingen
Johannes-Gutenberg Universität Mainz
Universidad de los Andes, Bogotá, Kolumbien (Austauschsemester)
Universidad Nacional de Colombia, Bogotá (als assoziierte Doktorandin)
Universität Freiburg (als Lehrbeauftragte)
Karl Eberhard-Universität Tübingen (als Wissenschaftliche Mitarbeiterin in verschiedenen Forschungsprojekten, als Lehrbeauftragte, zuvor auch als Wissenschaftliche Hilfskraft)
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Qualifikationen:
Abitur
Magister (Film- und Theaterwissenschaft)
Promotion (Medienwissenschaft)
Außerdem: Treinel (Capoeira Angoloa :-))
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Berufliche Stationen
Während dem Studium:
verschiedene Restaurants und Bars in Tübingen und Mainz
Während der Promotion:
Als Dolmetscherin Spanisch-Deutsch und Portugiesisch-Deutsch auf verschiedenen Veranstaltungen
als Mit-Organisatorin beim Festival de Cortometrajes El Espejo (Kurzfilmfestival, Kolumbien)
als wissenschaftliche Hilfskraft (Universität Tübingen: Institut für Medienwissenschaft und Zentrum für Medienkompetenz)
Nach der Promotion:
als wissenschaftliche Mitarbeiterin (Internationales Zentrum für Ethik in den Wissenschaften; RHET AI Center)
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Derzeitiger Job
Ich bin Postdoc im Bereich „AI and Visual Culture“ an der Unit 2 des RHET AI Center, Uni Tübingen
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Arbeitgeber*in:
Die Uni Tübingen, bzw. das RHET AI Center, genau gesagt die Unit 2 „Visual Communication“ unter der Leitung von Prof. Susanne Marschall und Dr. Erwin Feyersinger
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Was mache ich in der Wissenschaft am liebsten: Interviews mit interessanten Menschen führen und Filme analysieren
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Über mich: Ich bin Film- und Medienwissenschaftlerin, habe einen Freund sowie zwei wunderbare Kinder im Kindergarten- und Schulalter, in meiner Freizeit praktiziere ich Capoeira Angola, Yoga und reise sehr gerne.
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Ich lebe mit meiner Familie in Tübingen, wo ich (vor gefühlt sehr langer Zeit) geboren und zur Schule gegangen bin. Danach, während meines Studiums, habe ich ein paar Jahre in Mainz gelebt, dann bin ich nach Kolumbien ausgewandert. In Kolumbien war ich fast 6 Jahre, die meiste Zeit in der Hauptstadt, Bogotá. Ich habe dort zu kolumbianischen Filmen geforscht und ein Buch über kolumbianisches Kino geschrieben. Das war meine Doktorarbeit. Außerdem habe ich dort bei einem Filmfestival gearbeitet und viel Spaß gehabt 🙂
Dann kam ich wieder nach Deutschland und habe angefangen, in der Wissenschaft zu arbeiten. Zuerst ein paar Jahre am Ethikzentrum (IZEW) der Uni Tübingen, in Projekten, bei denen es um ethische Fragen ging. Zum Beispiel um Medienberichterstattung zu Migration, oder um Rechtspopulismus und gesellschaftlichen Zusammenhalt, oder auch um technische Fragen, z.B. darüber, wie Künstliche Intelligenz entwickelt werden müsste, damit sie besser und gerechter ist. Und dann bin ich am RHET AI Center gelandet, wo ich all diese Themen jetzt wunderbar verbinden kann.
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Über meine Arbeit: Ich erforsche, wie künstliche Intelligenz in Filmen, Bildern und Texten dargestellt und imaginiert wird. Mein besonderer Schwerpunkt sind Länder des "Globalen Südens".
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In meiner Forschung schaue ich mir an, wie Menschen in Ländern des Globalen Südens, z.B. in Lateinamerika oder Afrika, sich Künstliche Intelligenz (KI) vorstellen. Um das besser verstehen zu können, schaue ich mir Filme, Videos oder Bilder über KI aus diesen Ländern an, oder ich lese die Zeitungsberichterstattung oder Gesetzentwürfe zu KI und analysiere sie. Das ist sehr interessant, weil wir hier in Deutschland sehr wenig darüber wissen, welche Meinungen und Vorstellungen die Menschen in anderen Weltregionen zu KI haben. Natürlich hilft es auch, mit Menschen aus dem Globalen Süden direkt darüber zu sprechen, deshalb führe ich in meiner Forschung auch Interviews. Zum Beispiel mit lateinamerikanischen Filmemacher:innen über ihre Filme, und ganz allgemein über ihre Meinung zu KI.
Mich interessiert auch, ob und wieso Menschen im Globalen Süden durch KI benachteiligt werden. KI kann nämlich sehr diskriminierend sein, z.B. wenn sie Schwarze Menschen in der Gesichtserkennung nicht so gut erkennt wie Weiße und dann Fehler macht. Auch die Arbeitsverhältnisse, in denen Menschen im Globalen Süden in der KI- und Technikbranche arbeiten, sind größtenteils echt mies, und die Leistung dieser Menschen wird überhaupt nicht anerkannt. Über diese ganze Problematik wird hier in Deutschland relativ wenig gesprochen, die meisten sehen KI nur als „tolle“ High-Tech und wissen gar nicht, dass andernorts Menschen ausgebeutet und Natur kaputt gemacht wird, damit wir diese Technologien nutzen und vermarkten können.
Ich schaue mir also kritisch an, was alles falsch läuft – aber auch, was die Menschen im Globalen Süden tun, um sich gegen solche Ungerechtigkeiten zu wehren. Dort gibt es Aktivist:innen, die sehr kluge und kreative Ideen haben, wie KI besser und gerechter sein könnte. Und ich lerne gerne von ihnen. -
So sieht ein typischer Tag von mir aus: Aufstehen, Kinder versorgen, arbeiten, heim gehen, wieder Kinder versorgen, Sport machen oder sonst wie relaxen
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Ich fange etwa um 9 mit der Arbeit an, meistens gehe ich dazu in mein Büro, das ich mir mit meinen Projektkolleg:innen teile. Dann mache ich, was am dringendsten zu tun ist – oft haben wir in der Wissenschaft feste Termine, bis wann etwas fertig sein muss (z.B. ein Artikel oder eine Einreichung für einen Vortrag), und dann muss man bestimmte Dinge zuerst machen, bevor das nächste dran ist. Ich schreibe also z.B. Texte über meine Forschung oder ich analysiere Filme und andere Medien, oder ich führe Interviews und werte sie am Computer aus, oder ich organisiere Workshops oder Konferenzen. Darüber hinaus haben wir auch viiiele Besprechungen, wo man abmacht, wer im Team welche Aufgaben übernimmt und so. Manchmal muss man auch „Werbung“ für seine eigene Arbeit machen und zum Beispiel für die Webseite des Projekts etwas schreiben. Manchmal fahre ich auch in andere Städte zu Konferenzen und stelle dort meine Forschung vor. Das ist schön, weil man Leute kennenlernt und in Städte kommt, wo man noch nie war. Manchmal muss ich aber auch ganz langweilige Dinge tun, z.B. Formulare für die Uni-Verwaltung ausfüllen oder Abrechnungen machen. Und immer wieder halte ich auch Seminare, wo ich Studierenden Inhalte meiner Forschung zeige und mit ihnen diskutiere. Das ist sehr spannend, aber auch viel extra Arbeit, für die ich meistens nicht bezahlt werde. Um spätestens 17 Uhr schaue ich dann, dass ich nach Hause komme – wenn nicht mal wieder die Kita früher zu macht – das kommt zur Zeit leider häufiger vor.
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Wenn ich das Preisgeld von 500 € gewinnen würde, dann würde ich damit folgendes Projekt in der Wissenschaftskommunikation umsetzen oder unterstützen: Wenn ich das Preisgeld gewinne, würde ich gerne einen Film und KI-Workshop für Schülerinnen und Schüler machen, zu dem ich am liebsten auch Expert:innen und Filmemacher:innen aus dem Globalen Süden einladen würde.
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Wenn ich gewinnen würde, würde ich gerne einen Film und KI-Workshop organisieren, der sich an Schülerinnen und Schüler richtet. Im Workshop würden die Teilnehmer:innen zum einen lernen, wie KI in Filmen aus verschiedenen Weltregionen dargestellt wird. Außerdem würden sie selbst mit KI-Anwendungen experimentieren können, mit denen man Bilder und Videos herstellen kann. Für den Workshop würde ich am liebsten auch KI-Expert:innen, -Filmemacher:innen und Künstler:innen aus dem Globalen Süden einladen, damit wir von ihnen lernen können. Ich glaube, dass Austausch extrem wichtig ist, und dass junge Menschen möglichst früh begreifen sollten, dass KI und andere „hohe“ Technologien nicht allein im Globalen Norden (weiter)entwickelt und kreativ und innovativ genutzt werden.
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Mein Interview
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Wie würdest du dich in drei Sätzen oder in drei Worten beschreiben?
lebensfroh, kritisch, verrückt (ein bißchen)
Was oder wer hat dich dazu inspiriert deinen Beruf oder dein Forschungsthema zu wählen?
niemand - auf diesen Weg hat mich irgendwie das Leben gebracht
Was wolltest du nach der Schule werden?
Tanztherapeutin
Bist du während deiner Schulzeit jemals in Schwierigkeiten geraten?
oh ja
Wenn du deinen jetztigen Job nicht machen würdest, was würdest du stattdessen machen?
ich wäre Investigativ-Journalistin
Wer ist dein*e Liebelingssänger*in oder Band?
Jorge Velosa y los Carrangueros
Was ist dein Lieblingsessen?
Hauptsache vegetarisch
Wenn du 3 Wünsche hättest, welche wären das? Sei ehrlich!
Nur zwei: Frieden und Gesundheit
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