Wie kam es dazu, dass du bei I’m a Scientist mitgemacht hast? Hattest du schon vorher Erfahrungen mit Wissenschaftskommunikation? Und war es dein erster Kontakt in diesem Rahmen mit der Zielgruppe Schüler*innen?
Ein Arbeitskollege hat mir von dem Projekt erzählt und mich sofort damit angesteckt. Ich habe zwar bisher nur begrenzt Erfahrung mit Wissenschaftskommunikation, aber ich rede immer gern über meine Forschung. Weil ich selbst damals durch Zufall bei einem Tag der offenen Tür an der Uni Essen auf den Bereich Biomedizin gestoßen bin, finde ich es toll, Schüler*innen mit diesem Projekt zu zeigen, wie wir KI in unserer Forschung nutzen und warum das so spannend ist.
Mit welchen Erwartungen bist du in die Themenrunde „KI und Medizin“ hineingegangen?
Ehrlich gesagt, hatte ich keine konkreten Erwartungen. Ich war einfach neugierig und gespannt darauf, was mich erwartet und welche Aspekte des Themas die Schüler*innen besonders interessieren würden.
Was nimmst du von dieser Erfahrung für dich und vielleicht auch für deine Forschung mit?
Euphorie und Zuversicht, dass die nächste Generation Wissenschaftler*innen einen verantwortungsvollen Umgang mit KI finden wird und durch ihre frischen Perspektiven neue, spannende Fragen für die Forschung aufwirft.
Weißt du schon, was du mit deinem Preisgeld von 500 Euro machen möchtest und wenn ja, könntest du uns in ein paar Sätzen zusammenfassen, was du geplant hast?
Ehrlich gesagt, hatte ich vorher gar nicht darüber nachgedacht. Ich war einfach neugierig darauf, zu erfahren, was den Schüler*innen durch den Kopf geht. Aber das Projekt hat mich inspiriert, darüber nachzudenken, wie wir ihre Perspektiven und Interessen stärker in die zukünftige Forschung einfließen lassen können.
Was würdest du anderen Forschenden raten, die überlegen, auch an I’m a Scientist teilzunehmen?
Macht mit! Es macht richtig Spaß und ist eine super bereichernde Erfahrung!
Gab es eine Frage in den Chats, die dich noch länger beschäftigt oder beeindruckt hat? Und wenn ja, wieso?
Einige Schüler*innen haben gefragt, ob KI unsere zwischenmenschlichen Interaktionen beeinflussen und unseren sozialen Umgang verändern kann. Diese Frage wird mich definitiv noch lange begleiten!
Jonas Schulte-Schrepping ist Postdoc am Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) in Bonn. In seiner Forschung beschäftigt er sich damit, wie das Immunsystem bei Erkrankungen wie Infektionen oder chronischen Entzündungen reagiert und welchen langfristigen Einfluss diese Veränderungen auf neurodegenerative Krankheiten wie Alzheimer haben können. Um diese Fragen zu bearbeiten, nutzt er moderne, hochauflösende Technologien, die uns erlauben, Tausende von Molekülen wie Gene oder Proteine gleichzeitig mittels KI zu analysieren. Diese sogenannten Omics-Technologien helfen dabei, ein umfassendes Bild davon zu bekommen, wie das Immunsystem funktioniert und sich bei Krankheiten verändert.