Erst im November letzten Jahres hat Wiebke Brinkmann die Schüler*innen der Themenrunde „Robotik“ mit ihrer Begeisterung für sich gewonnen. Sie durfte das Preisgeld von 500 Euro 💰 mit nach Hause nehmen und es in ein Projekt ihrer Wahl investieren!
Wiebke Brinkmann arbeitet als Ingenieurin am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH (DFKI) – Robotics Innovation Center. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt im Bereich der Weltraumrobotik. Hier baut sie gemeinsam mit ihren Kolleg*innen Robotersysteme für Weltraumapplikationen, die für Demonstrationen auf der Erde verwendet werden. Die Robotersysteme werden dazu genutzt, die entwickelte KI zu testen und zu verbessern – bis hin zur möglichen Weltraumreife!
Für das Projekt, in das Wiebke ihr Preisgeld investiert hat, ist sie ausnahmsweise auf der Erde geblieben: Sie hat die Gelegenheit genutzt, Schüler*innen am „Girls’Day” sowie am „Zukunftstag“ einen Einblick in ihre Arbeit zu geben. Der „Girls’Day” ist ein Berufsorientierungstag, an dem Mädchen verschiedene Berufe kennenlernen können, die nach wie vor von Männern dominiert werden, wie z. B. Informatikerin, Tischlerin oder eben Roboteringenieurin. Der Zukunftstag richtet sich an alle Schüler*innen.
Hierfür haben Wiebke und ihre Kolleg*innen Workshops gegeben, in denen sie den Kindern und Jugendlichen gezeigt haben, wie sie ihre eigenen technischen Ideen mithilfe der Plattform Arduino in die Tat umsetzen können. Arduino ist eine sogenannte Physical-Computing-Plattform. Das heißt, es besteht aus einer Hardware, in diesem Fall einer Platine mit Mikrocontroller, die wie eine Art Mini-PC funktioniert und einer Software, mit der man Programme schreiben kann.
Die Teilnehmer*innen der Workshops konnten das Bremen Ambient Assisted Living Lab und das Robotics Innovation Center kennenlernen und erfuhren, was eine intelligente Wohnung so alles kann. Die Forscherinnen sprachen mit den Kindern über ihre persönlichen Wünsche an eine intelligente, vernetzte Wohnung und entwickelten Ideen für eine smarte Anwendung. Anschließend gestalteten die Schüler*innen mithilfe von Arduino eine kleine Tischlampe, die auf ihre Umgebung reagieren kann.
Aber lest selbst, was Wiebke von ihrem Projekt zu berichten hat:
Nachdem ich überraschenderweise für die I’m a Scientist-Runde mit dem Schwerpunkt „Robotik“ ein Preisgeld von 500 Euro gewonnen habe, war mir schnell klar, dass ich das Geld in unsere Nachwuchsförderung stecke.
Wir, das DFKI, bieten für interessierte Schüler*innen verschiedene Möglichkeiten an, in den Bereich Künstliche Intelligenz und Robotik reinzuschnuppern. Dazu gehört auch der jährlich stattfindende „Girls’Day” bzw. „Zukunftstag“. Das DFKI hat mehrere Standorte in Deutschland, unter anderem in Bremen, wo ich arbeite.
In Bremen haben wir einmal den Fachbereich Cyber Physical Systems (CPS) und einmal das Robotics Innovation Center (RIC). Das CPS hat einen Girls’Day ausgerichtet, das RIC einen Zukunftstag, der sich sowohl an Mädchen als auch Jungen richtet. In beiden Einrichtungen haben wir Arduino-Workshops angeboten. Die Schüler*innen lernten die Grundlagen von Spannung und Strom, von Arduino und der Programmierung des Boards kennen und konnten mit aufgebauter Hardware in Form einer Ampel und einer Gestensteuerung erste Erfahrungen sammeln.
Es war auf jeden Fall sehr interessant zu sehen, wie wissbegierig alle Teilnehmenden waren. Wir haben die Hoffnung, dass sich zukünftig mehr Mädchen für den naturwissenschaftlichen Bereich, vor allem für Robotik, interessieren und entsprechende Bildungswege einschlagen werden.