Mihaela, herzlichen Glückwunsch zum Gewinn der Themenrunde „Gesundheit“. Dürfen wir fragen, wie es dazu kam, dass du bei I’m a Scientist teilgenommen hast?
Danke! Ich kann es immer noch nicht glauben und fühle mich sehr geehrt.
Ich habe über Twitter von I’m a Scientist erfahren und war sofort begeistert. Mir liegt die Wissenschaftskommunikation sehr am Herzen, denn Wissen sollte für alle zugänglich sein. Die Chance, meine Begeisterung mit Schüler*innen zu teilen und einen Einblick in meinen Alltag zu geben, um zu zeigen, dass Forschende auch nur Menschen sind, habe ich deshalb sofort ergriffen.
Mit welchen Erwartungen bist du in die Themenrunde „Gesundheit“ gestartet?
Als Schülerin mochte ich die naturwissenschaftlichen Fächer sehr, war damit aber eher in der Minderheit. Vor allem im Jugendalter gibt es für viele coolere Dinge als Naturwissenschaften. Deshalb hatte ich meine Erwartungen, was das Interesse und die Teilnahme der Schüler*innen bei I’m a Scientist angeht, bewusst niedrig gehalten. Doch die Neugier der Schüler*innen war überwältigend! Alle waren unglaublich interessiert, offen und kamen mit unzähligen Fragen zu den Chat-Terminen.
Hast du schon vorher über deine Forschung kommuniziert oder war I’m a Scientist dein erster Kontakt mit der Wissenschaftskommunikation?
Ich habe schon ein bisschen Erfahrung in der Wissenschaftskommunikation sammeln können. Schreiben ist eine große Leidenschaft von mir, sodass ich schon einige Artikel für die interessierte Öffentlichkeit verfasst habe. Außerdem trete ich gerne in den direkten Austausch mit Wissenschaftsinteressierten durch Veranstaltungen wie den Girls’Day, Kinderunis oder Tage der offenen Tür.
Was nimmst du von dieser speziellen Erfahrung mit?
Die Teilnahme war unglaublich bereichernd und ich nehme sehr viel mit. Die Chats sind oftmals hektisch, da die Schüler*innen viele interessante Fragen stellen. Darauf muss man sich einlassen und darf sich auch nicht scheuen, „ich weiß nicht“ zu sagen.
Viele Fragen haben mich selbst zum Nachlesen inspiriert und ich konnte so Neues lernen. Auch die Antworten und Beiträge der anderen Forschenden auf der Webseite habe ich immer sehr gerne verfolgt und konnte so viel Neues aus anderen Wissenschaftsbereichen lernen. Insgesamt hilft der Austausch mit den Schüler*innen, das große Ganze nicht aus den Augen zu verlieren.
Hast du rückblickend vielleicht Tipps für Forschende, die bei I’m a Scientist teilnehmen möchten?
Just do it! Es ist eine unglaublich bereichernde Erfahrung! Man lernt viel Neues – aus anderen Forschungsfeldern aber auch, was die Kinder und Jugend von heute bewegt und welche Vorstellungen sie von der Wissenschaft haben. Es ist eine super Gelegenheit, mit Vorurteilen aufzuräumen und Begeisterung zu wecken.
Ich fand es sehr spannend zu sehen, wie unterschiedlich die Interessen und angesprochenen Themen bei den unterschiedlichen Jahrgangsstufen waren. Ich würde also empfehlen, so viele Chats wie möglich mitzumachen. Dabei kann man seine Wisskomm-Skills ausbauen und lernen, seine Forschung spannend und der Zielgruppe entsprechend zu kommunizieren.
Du möchtest die 500 Euro Preisgeld in Whiteboard-Animationen auf YouTube investieren: Wieso?
Nach Google ist YouTube die am zweithäufigsten besuchte Website weltweit. Viele Menschen nutzen die Website, um Lösungen für ihre Probleme und Fragen zu finden. Ich möchte diese Platform, die ein Großteil der Welt bereits verwendet, nutzen, um Wissenschaft zugänglicher zu machen.
Mit animierten Videos kann man visuell ansprechende und packende Geschichten erzählen und so Forschung greifbar machen. Inspiriert durch Videos von Kanälen wie MinuteEarth oder MinutePhysics, möchte ich kurze Videohäppchen produzieren, die man vernaschen kann, wann immer man eine kleine Pause vom Alltag braucht.
Mihaela Bozukova ist Postdoc am Max-Planck-Institut für Biologie des Alterns in Köln. In ihrer Forschung untersucht sie, wie sich das Genom mit dem Alter verändert und welche Auswirkungen das auf die Zelle bzw. den gesamten Organismus hat. Außerdem ist sie als freie Wissenschaftsjournalistin sowie als Scientific Social Media Manager tätig und teilt so ihre Begeisterung für Wissenschaft. Foto: Max-Planck-Institut für Biologie des Alterns
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